Arda Fanfiction

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Der Fluch des vergessenen Schwertes

von Celebne

Epilog

Nach einem herzlichen Abschied von Baumbart ritten Faramir, Éowyn und die Elben zur Pforte Rohans. Bis dahin wollten die Elben das Fürstenpaar und die Soldaten begleiten. Unterwegs stießen sie auf die niedergebrannte Hütte Velands. Die Elben entdeckten rechtzeitig die Dunländer, welche immer noch in der Gegend herumstreunten und vertrieben diese mit Pfeilen. Éowyn atmete auf, als die Kerle nicht mehr zu sehen waren. Diese halbwilden Menschen waren ihm unheimlich.
Faramir war derweil vom Pferd gestiegen und betrachtete die verkohlten Reste von Velands Gehöft. Seine Gemahlin trat zu ihm.
„Das war der Grund, warum Torlond zum Orthanc geritten ist“, flüsterte sie. „Die Elben haben es vorausgeahnt.“
Faramir nahm Éowyn zärtlich in seine Arme. Sie hatten großes Glück gehabt, dieses Abenteuer am Ende doch unbeschadet überstanden zu haben. Der Verlust Beregonds war schmerzlich genug.
„Der ganze Spuk ist nun vorbei. Es gibt keine falschen Zauberer mehr, die Mittelerde unsicher machen“, murmelte Faramir und küsste Éowyn aufs Haar.


Aus der Ferne krächzte ein Craban, welcher auf dem Wipfel einer nahen Tanne saß. Éowyn schauderte, als den Ruf des schwarzen Vogels hörte. Doch der Vogel flog alsbald auf und erhob sich in die Lüfte, bis er nicht mehr zu sehen war. Er würde niemanden mehr interessante Nachrichten bringen.
„Komm, lass uns weiterreiten“, sagte Faramir sanft zu seiner Gemahlin und ergriff ihre Hand.
Hasubeorn scharrte schon ungeduldig mit den Hufen. Der graue Hengst war längst ein treuer Begleiter des Fürsten geworden.  Die Elben hatten sich bereits wieder auf ihre Pferde gesetzt. Die Soldaten Faramirs stocherten noch ein wenig in den Trümmern des Hauses herum. Doch nach einem kurzen Wink folgten sie Faramir.

Einen Tag später erreichten die Reiter die Pforte Rohans. Bevor sich Menschen und Elben voneinander verabschieden konnten, berichteten die elbischen Kundschafter von dem überfallenen Bauernhof.
„Ein Warg hat zwei Menschen getötet“, erzählten die Elben erschüttert.
„Das war Torlonds Werk“, meinte Faramir mit rauer Stimme. „Lasst uns hinreiten und die armen Leute begraben.“
Die Elben begleiteten Faramir und seine Leute zu den Resten des Bauernhofes.
„Das sieht schlimm aus“, stieß Éowyn entsetzt hervor. „Sicher hat Torlond auch Frauen und Kinder getötet.“

Der Anblick des Bauern und seines Sohnes, welche von dem Warg gerissen worden waren, war schrecklich. Faramir wollte nicht, dass Éowyn dieses schreckliche Bild sah, doch sie bestand darauf und riss sich von seiner Hand los. Im Ringkrieg hatte sie auch viele Tote gesehen, doch als sie die vom Warg gerissenen Bauern sah, musste sie doch schlucken. Rasch hielt sie sich ein Tuch vor den Mund. Die Leichen verwesten bereits stark. Faramirs Soldaten hoben eilends Gräber für die Toten aus.
Derweil lief Faramir mit einem leisen Seufzen um das verbrannte Haus herum.
„Mama, da sind Leute!“, rief plötzlich ein kleines Mädchen, welches aus einem Gebüsch in der Nähe zu krabbeln versuchte.
„Bleib hier, Hrothrud!“, rief die Mutter ängstlich.
„Wir sind Freunde“, sagte Faramir ruhig zu der Frau. „Ihr habt nichts mehr zu befürchten.“
Erleichtert krochen Mutter und Tochter aus den Büschen. Beide hatten Brandwunden an den Händen und im Gesicht.
„Wir wurden überfallen“, erklärte die Frau mit bebender Stimme. „Es war ein fremdländischer Soldat mit einem Warg.“
Faramir hatte fast befürchtet, dass dies Torlonds Werk gewesen war. Die Handschrift des Wargs war unübersehbar gewesen.
„Sie sind bestraft worden“, erwiderte Faramir leise.
Die Frau und das Mädchen wurden von den übel zugerichteten Leichen ihrer Angehörigen ferngehalten. Erst später führen Faramir sie zu den fertig errichteten Gräbern. Dort nahmen Mutter und Tochter Abschied vom Rest ihrer Familie.

"Sie tun mir so leid", flüsterte Éowyn ihrem Gemahl bedrückt zu. "Können wir denn nichts für sie tun?"
Schließlich beschloss das Fürstenpaar, die beiden mit nach Edoras zu nehmen. Éowyn wollte sie dort im Haushalt ihres Bruders unterbringen.

Als der Aufbruch nahte, traten nun die Elbenzwillinge zu Faramir und Éowyn hin und verabschiedeten sich von ihnen.
„Hier trennen sich nun unsere Wege, meine Freunde“, sagte Elrohir mit seiner samtenen Elbenstimme. „Bruchtal ist unser Ziel und Gondor das euere. Möge ein Stern auf die Stunde unserer Begegnung scheinen!“
"Ohne Euere Hilfe wären wir verloren gewesen", beteuerte Faramir leidenschaftlich. "Wir werden immer gute Freunde bleiben."
Der Abschied fiel sehr herzlich aus. Faramir umarmte die Elbenbrüder mit Tränen in den Augen. Auch Éowyn tat dies. Beide schienen zu ahnen, dass sie die Elben und auch Bruchtal niemals wieder sehen würden.
Lange winkten sie den elbischen Freunden nach, bis diese im hohen Gras der weiten Ebenen verschwunden waren.
Faramir und Éowyn aber ritten nach Süden, wo ihre Heimat lag. Das aufregende Abenteuer um das verwunschene Schwert aber würde ihnen noch lange im Gedächtnis bleiben.


ENDE

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