In jenen Tagen, als das Licht der Zwei Bäume längst erloschen war und die Welt unter der Sonne stand, breitete sich der Schatten nicht nur im Westen aus, wo Sauron seine Masken trug. Auch im Osten – fern von Lindon, fern von Númenor, fern von jedem wachsamen Blick – regte sich etwas im Verborgenen.

Die Alten sagen, der Osten habe keinen Anfang und kein Ende. Dort wandern die Sterne tiefer, die Winde kälter, und die Götter schweigen. Manche flüstern, dass Melkor einst dorthin floh in Gedanken, als Valinor ihn verließ – und dass sein Hass dort Wurzeln schlug, unsichtbar und alt wie der Stein.

Und aus dieser Stille, dieser namenlosen Zeit vor den Zeiten, kam einer, der nicht zu den Großen zählte, noch zu den Weisen. Kein König, kein Maiar, kein Schmied der Ringe – sondern ein Mann, wie viele vor ihm: durstig, zornig, hungrig nach mehr. Und doch unterschied er sich in einem: Er erinnerte sich.

An die Finsternis unter der Welt. An Stimmen, die andere längst vergessen hatten. Und an ein Versprechen, das älter war als die Lüge selbst.

Dies ist seine Geschichte.
Kein Lied. Kein Ruhm. Nur die Spur eines Schattens, der sich weigerte, Diener zu bleiben.