Arda Fanfiction

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Des Prinzen Geliebte

von Minya

Kapitel 1

Es war ein kleiner, gemütlicher Raum. Ohne diese mächtigen Steine, ohne all diese überflüssigen Verzierungen von Zuhause. Nein, hier war es viel heimatlicher, alles steckte so voller Liebe und Hingabe bei der Einrichtung dieses Zimmers. Das Holz war einfach nur schön, wie das süßliche, rote Licht des Kaminfeuers auf dem dunklen Boden flackerte und tanzte.
Es machte Eldarion diesen Abend gar nichts, dass es regnete, dass der Himmel voller Wolken war und kein einziger wundersamer Stern heute Nacht für in leuchten würde.
Die dicken Regentropfen wurden von dem Wind gegen die Fensterscheibe geknallt, dass es immer gleichmäßig an dem Glas donnerte. Man gewöhnte sich dran.
Hier drin war es schön, dachte er bei sich, als zwei Arme sich von hinten um ihn legten und ein zarter Körper sich leicht erschöpft an seinen Rücken schmiegte. Er spürte den warmen Atem der jungen Frau an seiner nassen Haut, denn er kam gerade erst von den Straßen hier herein.

„Naliniel, Liebste.“ Betrübt legte er seine Hände auf ihre Unterarme, als hätte er Angst, dass sie ihn wieder loslassen wollte.
„Mein Vater weiß von nichts und ich werde noch heute ins Schloss zurückkehren.“ Er hasste sein Leben! Er wusste ganz genau, wie sehr diese Worte ihr schmerzten, aber er musste sie einfach sagen, sie wissen lassen, dass es unrecht war.
„Und wann wirst du gehen?“, hauchte eine zarte, klare Stimme traurig, begleitet von dem Knistern des Feuers.

„Bald.“ Sachte drehte sich der Prinz um und blickte in ein paar walnussbraune Augen, die voller Liebe für ihn waren.
„Wie bald?“ Naliniel hatte Angst davor lauter als ein Geflüster zu sprechen und sie konnte es auch gar nicht. Es waren die Tränen, die sie hinderte.
„Weine nicht, mein Stern. Bitte. Ich will das du lächelst und dir gewiss sein kannst, dass ich mein Herz an dich verloren habe.“
„Aber dann wirst du es hier zurücklassen müssen und ohne kehrst du zurück zu deiner Familie!“ Sanft legte der Mann seine Hände auf die weichen Wangen seiner Geliebten, an denen kleine Tränen hinabrannen.
„Lieber gehe ich ohne Herz als ohne meine Liebe zu dir. Meine Hingabe zu dir werde ich überall mit hinnehmen, auf ewig.“ Vorsichtig senkte er sein Gesicht und ebenso zart suchten ihre Lippen nacheinander um zu zerschmelzen zu einem Kuss.
Ihm war, als würde sein Herz in tausend Stücke zerspringen! Er wollte seine Naliniel nie wieder loslassen, nie wieder ihre Wärme und ihre Liebe missen müssen. Ihre Stimme war jedes mal wie ein Balsam für seine Seele, ihre Augen waren schöner für ihn, wie eine Blume für einen Elb es war. Jeder kleiner Fehler an ihr war kostbarer als jeder Schatz Mittelerdes und keine Frau war jemals so wunderschön und anziehend wie diese, die Tochter eines Händlers.
Und dies war das Problem, welches ihn bis in seine Träume hinein verfolgte. Er durfte keine bürgerliche zur Frau nehmen...

„Ich will mein Leben allein verbringen, Alaniel. Niemals könnte ich noch eine andere Frau lieben und berühren, nachdem ich dir begegnet war.“
„Sag so was nicht!“ Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte sich fest an ihn.
Sie wollte nie, dass er leidet, nie, dass er allein sein musste! Nicht wegen ihr, nicht wegen ihr sollte er den schrecklichsten Schmerz ertragen, den man ihm auferlegen konnte.

„Eldarion. Ich liebe dich und so will ich, dass du gehst.“
„Meine Beine würden mich nicht hinaustragen wollen.“ Und wieder, obwohl er es nicht sollte, wurde er von seinen Gefühlen übermannt und küsste sie innig, legte seine Hände auf ihre Hüften und zog sie an sich heran.
Er begehrte nur sie und niemand anderes würde jemals wieder solche Gefühle in ihm wecken können.

Er wollte nur sie allein.
Er sehnte sich danach, sie spüren zu können, ihre zarte Haut, ihren warmen Körper.
Aber er würde es nicht zulassen können. Er darf sie nicht körperlich lieben, nicht mal sein Herz hätte er an sie verlieren dürfen. Aber es geschah und niemals würde er es bereuen.

Jetzt nicht, auch nicht wenn er aus der Tür hinaus geht und auch dann nicht, wenn er seinem Vater gegenübersteht und kämpfen wird für den allerschönsten Fehler seines Lebens.

ENDE

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