Arda Fanfiction

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Die Heilerin von Rohan

von Celebne

Der erste Frühlingsregen

Éowyn stand bedrückt an der Säule und blickte Richtung Pelennor. Es war fraglich, ob das Heer vom Schwarzen Tor siegreich zurückkehren würde - ob ER zurückkehren würde. Eine winzige Hoffnung glimmte noch in ihr, dass er sie dann doch ehelichen würde, falls er zurückkehrte.
Er würde  König sein. Und ein König brauchte auch eine Königin, wenn die Monarchie fortbestehen sollte.
Éowyn lächelte bitter als sie an seine verletzenden Worte in Dunharg dachte. Dabei wusste er ganz genau, dass sie keinen Schatten gejagt hatte. Sie hatte ihn immer gewollt, nicht nur als Heerführer, sondern auch als Mann.
Éowyn gewahrte, dass sich ihr jemand näherte. Es war wieder der junge Truchseß. Sie mochte seine sanfte, beruhigende Stimme. Es war ihm stets gelungen, ihren Kummer in den letzten Tagen etwas zu lindern. Sie ahnte, dass er mehr von ihr wollte als bloße Freundschaft. Sie sah es in seinen seeblauen Augen, die aufleuchteten, wenn er sie erblickte. Aber sie konnte ihm nicht mehr geben als ihre Freundschaft, denn sie liebte nunmal den künftigen König.
Heute wurde sie wieder einmal von ihren Gefühlen für Aragorn übermannt und sie vernahm kaum, was Faramir ihr eigentlich erzählte. Ihm schien es gleich zu sein, ob sie ihm zuhörte oder nicht. Es genügte ihm schon, wenn sie ihm ein scheues Lächeln schenkte. Éowyn wusste, dass er bisher wenig Zuwendung in seinem Leben erfahren hatte. Seine Mutter war, ähnlich wie Ihre, früh verstorben, und sein Vater hatte ihn mit kalter Ablehnung gestraft. Nur Boromir, sein geliebter Bruder, hatte zu ihm gehalten.
Éowyn hatte großes Mitleid mit Faramir, aber mehr nicht. Irgendwie ertrug sie heute seine Nähe kaum.
"Bitte lasst mich alleine, Herr Faramir," bat sie leise.
Der junge Truchseß stutzte: bisher hatte ihn die Weiße Herrin von Rohan - so wie er sie nannte - noch nie weggeschickt.
"Natürlich, Frau Éowyn," erwiderte er etwas verdutzt. "Ich hoffe, Ihr findet nun die Ruhe, die Ihr braucht."
"Ich danke Euch, mein Herr," sagte Éowyn kühl und ließ ihren Blick wieder sehnsüchtig in die Ferne schweifen.
Faramir seufzte kaum hörbar und begab sich wieder zurück in das Gebäude.
Über Éowyns Gesicht liefen Tränen, die alsbald von einem milden Frühlingswind getrocknet wurden.
Orodreth, eine der heilkundigen Frauen, die für Éowyns persönliche Pflege zuständig waren,  sah sich besorgt nach ihr um.
"Herrin, Ihr dürft nicht so lange in der kühlen Luft verharren," rief sie mit gedämpfter Stimme. "Ihr könntet Euch erkälten und das ist schlecht für den Heilungsverlauf Euerer Verletzung."
Éowyn lächelte wehmütig: ihren verletzten Arm spürte sie kaum mehr. Ein ganz anderer Schmerz quälte sie, aber den konnte Orodreth nicht lindern. Gehorsam folgte sie der Heilerin in das Innere des Gebäudes.

Auch am nächsten Tag ging Éowyn wieder in den Garten. Heute war der Himmel bewölkt und alles erschien noch düsterer als eh schon. Sie hörte Schritte hinter sich. Éowyn wusste genau, wer es war. Zitternd hüllte sie sich in den blauen Mantel ein, den ihr Faramir gegeben hatte.
"Die Sonne vermag uns keine Wärme mehr zu schenken," murmelte sie tonlos.
"Das ist nur der Dunst des ersten Frühlingsregens, der heute die Sonne verhüllt," meinte Faramir mit einem freundlichen Lächeln. "Ich glaube nicht, dass diese Düsternis andauern wird. Bald wird auch Euer Herz leichter sein."
Éowyn sah ihn traurig an. Ihr Herz würde niemals leichter sein, solange Aragorn nicht zu ihr zurückkehrte.
Der junge Truchseß strich ihr behutsam eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Éowyn wollte ihm keine vergeblichen Hoffnungen machen und eilte schnell in das Gebäude zurück. Faramir sah ihr verwirrt nach

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