Arda Fanfiction

Das neue Archiv für Geschichten rund um Tolkiens fabelhafte Welt!

Das Findelkind

von Celebne

Kapitel 1

Schwer atmend schleppte sich die vermummte Gestalt den Hügel hinauf. Durch das dichte Schneetreiben konnte sie nur schemenhaft die Umrisse des fürstlichen Anwesens erkennen. Sie hoffte, dass sie niemand sehen würde, wenn sie das kleine, leise wimmernde Bündel, das sie auf dem Arm trug, dort niederlegen würde.
Die Frau fühlte, wie sie die Kräfte allmählich verließen.  Die Geburt war ja auch erst wenige Stunden her. Als sie sich kurz umdrehte, bemerkte sie erschrocken, dass sie eine Blutspur im Schnee hinterließ,  doch zum Glück würde diese Spur bald zuschneien. Endlich erreichte sie die dicke Außenmauer des Fürstenhauses. Erschöpft lehnte sie sich einen Augenblick an den kalten Steinen an. Sie lächelte kurz, als sie eine kleine Nische in der Mauer sah. Dort würde ihr Kind vor dem Schnee geschützt sein, wenn auch nicht vor der Kälte. Behutsam legte sie das Bündel in die Mauernische.
„Verzeih!“ hauchte sie und verschwand im Schneetreiben.

An diesem Abend hatte Tarcil,  ein tapferer junger Soldat  der Weißen Schar,  die Fürst Faramir und seine Gemahlin Éowyn beschützte,  Wache an der Außenmauer. Der Schnee behinderte seine Sicht und das ärgerte ihn. Wie sollte er das Fürstenhaus bei diesem Wetter richtig beschützen? Doch andererseits wusste er auch, dass selbst Schurken bei Schnee und Kälte lieber am warmen Ofen sitzenblieben.  Er seufzte leise und wischte sich die Schneeflocken aus dem Bart. Dann hörte er plötzlich ein klägliches Wimmern. Unwillkürlich musste Tarcil an eine junge Katze denken. Doch soweit er wusste, gab es in den Emyn Arnen keine Katzen. Fürst Faramir hielt nur Jagdhunde, und auch im Gesinde gab es niemanden, der eine Katze besaß. Das Wimmern wurde lauter und Tarcils Neugierde war geweckt. Langsam ging er in die Richtung, aus der das Geräusch kam.  Es kam von außen.  Um genau zu sehen, was es war, musste er das große Tor öffnen. Das tat er äußerst ungern. Das Ganze konnte natürlich auch eine Falle sein. Tarcil hatte trotz seiner Jugend eine gewisse Erfahrung: schließlich hatte er in Faramirs Waldläuferschar mitgekämpft,  welche Ithilien in der Zeit des Ringkrieges verteidigt hatte.

Das Wimmern schwoll jetzt an zu einem herzzerreißenden Schreien und Tarcil öffnete rasch einen Flügel des Tores. Er zog sein Schwert und ging vorsichtig hinaus. Der Schnee wehte ihm erneut ins Gesicht, so dass er kaum etwas sehen konnte. Er konnte hören, dass das Schreien ganz aus der Nähe kam. Dann sah er, wie sich unten an der Mauer etwas bewegte und er traute seine Augen kaum: dort lag in Decken gewickelt,  ein Säugling.  Vorsichtig nahm er das neugeborene Kind auf seinem Arm und versuchte es irgendwie zu beruhigen. Doch er war er recht ungeschickt und so schrie das Kleine nur noch lauter.
Rasch ging er wieder hinein in den Hof und vergaß, trotz seiner Sorge um das kleine Leben, das er in seinen Armen trug,  nicht, das Tor wieder gut zu verriegeln.  Er überlegte kurz, was er tun sollte.  Vermutlich war es besser, wenn er dem Fürsten gleich von seinem Fund berichtete.




Faramir und Éowyn hatten es sich im großen Kaminzimmer ihres Hauses gemütlich gemacht. Beide saßen aneinandergekuschelt auf einer mit Kissen und Decken gepolsterten Liege  und beobachteten die Flammen und das knisternde Holz.  Nicht weit weg vom Kamin stand eine Wiege, worin der kleine Elboron selig schlief.
Plötzlich erscholl ein lautes Gekeife in der Eingangshalle und vorbei war es mit der idyllischen  Ruhe. Etwas ungehalten erhob sich Faramir und verließ das Kaminzimmer.
Draußen in der Halle redete der alte Hausdiener Rhivad mit erhobener Stimme auf Tarcil ein.
„Wie kommt Ihr dazu, diesen fremden Säugling hier hereinzuschleppen? Er könnte irgendeine ansteckende Krankheit haben.“
„Das wisst Ihr nicht!“ entgegnete Tarcil empört. „Ich bin der Meinung, dass der Fürst erfahren muss, was ich  draußen vor dem Tor gefunden habe.“
„Was habt Ihr gefunden?“ mischte sich Faramir jetzt ein und versuchte die beiden Streithähne zu beruhigen.
Dann sah er das Kind in Tarcils Armen und stutzte.
„Woher habt ihr den Säugling?“ wollte der Fürst erstaunt wissen.
„Ich fand das Kind draußen an der Mauer“, erzählte Tarcil aufgeregt.  „Ich war der Meinung, dass Ihr davon erfahren müsst, mein Herr.“

Jetzt kam auch Éowyn neugierig hinzu und betrachtete das Findelkind, das sich wieder beruhigt hatte und vor sich hin gluckste.  
„Das ist ja gerade erst geboren worden!“ entfuhr es ihr. „Man muss es versorgen. Rhivad, holte die Kinderamme.“
Dann nahm sie selbst das kleine Bündel behutsam auf ihre Arme und wiegte es.
Rhivad sah ihr besorgt zu und wollte etwas einwenden, doch ein scharfer Blick Faramirs genügte und er beeilte sich, Éowyns Befehl auszuführen.

Bald darauf kam die Amme ins Fürstenhaus. Sie untersuchte das Kind und stellte fest, dass es gerade ein paar Stunden alt war. Die Nabelschnur war unfachmännisch getrennt worden, anscheinend mit einem zu stumpfen Messer. Kopfschüttelnd machte sich die Amme daran, die Nabelwunde zu versorgen.
„Die Kleine ist ansonsten wohlauf“, bemerkte sie.  „Ich frage mich,  was für eine Rabenmutter es übers Herz bringt, so ein kleines Ding gleich nach der Geburt auszusetzen.“
„Ich werde die Mutter suchen lassen“, erwiderte Éowyn fassungslos. „Sie wird einiges zu hören bekommen.“
Faramir betrachtete das kleine Mädchen nachdenklich.
„Wer weiß, ob man die Mutter so schnell findet. Bei diesem Schneetreiben ist es fast unmöglich, Spuren zu finden. Allerdings sollte dieses arme Wesen endlich einen Namen  bekommen. Was haltet ihr von Hiriel -  die Gefundene?“
„Das ist ein sehr schöner Name“, bemerkte Éowyn begeistert.
Faramir beobachtete besorgt,  dass seine Gemahlin bereits vernarrt in das Kind war.  Hiriel hatte vielleicht Verwandte, die ein Anrecht darauf hatten, das Kind großzuziehen.
„Wir brauchen eine zweite Wiege, Faramir“, meinte die Fürstin eifrig. „Hiriel soll neben Elboron schlafen. Ich habe mir immer gewünscht, dass Elboron schnell ein Geschwisterchen bekommt. Aber dass es so schnell geht...“
Sie begann fröhlich zu lachen. Doch Faramir blieb ernst. Er nahm Éowyns Hände.
„Das ist nicht unser Kind, meine Blume. Hiriel hat möglicherweise  lebende Verwandte, die einen Anspruch auf sie haben. Du solltest etwas mehr Distanz zu ihr wahren, sonst fällt es dir umso schwerer, wenn du dich eines Tages wieder von ihr trennen musst.“
Die ehemalige Schildmaid sah ihren Gemahl enttäuscht an, aber sie wusste dass er Recht hatte.
„Dann soll die Amme entscheiden, was mit Hiriel geschieht“, sagte sie schließlich  tapfer.
„Das Kind soll solange hier bleiben,  bis das Wetter besser wird“, meinte die alte Frau. „Hier im Fürstenhaus ist Hiriel momentan am besten aufgehoben.“



Es war schwer für Éowyn, Abstand zu Hiriel zu bewahren. Sie war ein niedliches Baby mit einem schwarzen Haarflaum und großen, blaugrauen Augen. Hiriel war immer fröhlich und weinte nur selten.  Die Tage kamen und gingen, und bald schlug das Wetter um und es wurde Frühling.
Faramir begann nun mit einer gezielten Suche nach Hiriels Mutter.  Er schickte Boten in die Dörfer Ithiliens und er selbst begab sich nach Minas Tirith.  
Sein Weg führte ihn zum König, der sein Freund war. Er erzählte die Geschichte von Hiriel und die Königin Arwen war ganz entsetzt, als sie das hörte.
„Welche Frau vermag es, ein neugeborenes Kind einfach auszusetzen?“ fragte sie um Fassung ringend.
„Ich möchte die Mutter um jeden Preis finden“, erklärte Faramir ernst. „Ich möchte wissen, warum sie Hiriel bei mir am Fürstenhaus ausgesetzt hat.“
„Schick Herolde  in die Festungsringe der Stadt“, schlug Aragorn eifrig vor. „Sie sollen auf jedem öffentlichen Platz von der Geschichte dieses Kindes berichten. Vielleicht finden wir dann die Mutter.“
„Das ist ein guter Vorschlag“, meinte Faramir erfreut. „In den Dörfern Ithiliens habe ich es ähnlich gehandhabt.“

Gesagt, getan: schon bald strömten die königlichen Herolde aus und die Leute in den Festungsringen liefen zusammen und lauschten der Geschichte von dem Findelkind in den Emyn Arnen.
Auch eine junge Frau namens Enedwaith hörte die Botschaft der Herolde. Seufzend schlich sie sich wieder davon.  Sie kannte diese Geschichte, denn sie war die Rabenmutter gewesen,  über welche die Menschen jetzt alle schimpften. Natürlich vermisste sie ihr Kind, aber sie wusste  auch, dass es der kleinen Hiriel im Fürstenhaus gutging, und das war das Wichtigste für sie. Aus diesem hatte sie sich kurz vor der Geburt nach Ithilien aufgemacht. In das entlegeneFürstenhaus konnte man leichter ein Kind schmuggeln als in die Zitadelle.  Und Fürst Faramir war für seine Barmherzigkeit bekannt.  Langsam schlich sie sich wieder in das Haus zurück, in welchem sie arbeitete. Ihr Dienstherr Hirgon war ein hartherziger Mann, der seine Knechte und Mägde sehr kurz hielt.  Enedwaith war heilfroh, dass niemand ihre Schwangerschaft bemerkt hatte. Das kurze Abenteuer mit einem Knecht hatte leider Folgen für sie gehabt.  Zum Glück war sie eine sehr schlanke Frau und hatte während der neun Monate nur wenig Gewicht zugelegt. Gegen Ende der Schwangerschaft hatte sie ihr Bäuchlein mit einem weiten Gewand kaschieren können. Nach ihrer Rückkehr aus Ithilien war sie sehr krank gewesen und es hätte nicht viel gefehlt, und Hirgon hätte sie auf die Straße gesetzt.  Das Kind hatte sie unterwegs in einer verlassenen Scheune ganz alleine auf die Welt gebracht.  Es war eine kalte Winternacht gewesen und beinahe wären Mutter und Kind erfroren.
Hiriel!  Was für ein wundervoller Name für ihr Kind. Sie lächelte verträumt und murmelte den Namen vor sich hin. Unachtsam lief sie über die Straße und übersah, dass in diesem Moment das Gefolge von Fürst Faramir herangesprengt kam.  Tarcil versuchte der Frau auszuweichen, aber es gelang ihm nicht: sie geriet unter die Hufe seines Pferdes und blieb bewegungslos liegen.
„Haltet sofort an!“ rief Faramir entsetzt.
Er stieg rasch vom Pferd und lief zu Enedwaith hin, die regungslos am Straßenrand lag.
„Es tut mir leid...mein Herr“, stammelte Tarcil fassungslos.
„Das dumme Ding ist ihm einfach vor das Pferd gelaufen“, fügte ein anderer Soldat aus Faramirs Gefolge grimmig hinzu.
„Schweigt!“ sagte Faramir gebieterisch  und hob die zierliche Frau vom Boden auf.
Es kümmerte ihn nicht, dass sie sein kostbares Gewand mit Blut befleckte.
„Bringt sie in die Häuser der Heilung“, sagte er zu seinen Soldaten und hob sie einem der Reiter in die Arme.
Er selbst fragte die zusammengelaufenen Leute, ob sie die Frau kannten.
„Oh ja!“ rief ein kleiner Junge namens Brandir. „Das ist Enedwaith, eine der Mägde des alten Hirgon.“
„Ich werde zu ihm gehen“, sagte Faramir ernst. „Bring mich zu seinem Haus.“

Das Haus lag im vierten Festungsring. Es war ziemlich groß und hatte einen  Garten dabei, was eine Seltenheit in Minas Tirith war.  Faramir wusste, dass Hirgon einer der reichsten Männer der Stadt war.  Doch er wusste auch, dass er sehr geizig und hartherzig war. Die äußere Fassade des Hauses zeigte deutlich, dass sein Besitzer das Geld zusammenhielt: der Putz blätterte ab und es gab einige Fenster, die dringend erneuert werden mussten. Faramir presste die Lippen zusammen: er konnte sich gut vorstellen, wie dieser Hirgon sein Gesinde behandelte. Solche Menschen waren ihm zuwider.
Er betätigte den Türklopfer und ein ältlicher Diener öffnete ihm. Natürlich erkannte der Mann Faramir sofort und er machte sofort eine tiefe Verbeugung.
„Ist das schon wieder ein Bettler?“ dröhnte eine mürrische Stimme aus dem Hintergrund.
Faramir reichte es: er stieß die Tür auf und drängte sich an dem Diener vorbei.
„Nein, ich bin kein Bettler“, rief er in den dunklen Flur hinein.
Sofort kam ein alter Mann mit verbiesterter Miene herangeschlurft.
„Ah, der Herr Faramir!“ rief er auf einmal freundlich und verbeugte sich. „Was verschafft mir die Ehre Eueres Besuches?“
„Es geht um Euere Magd Enedwaith“, erklärte Faramir ernst. „Sie geriet unter das galoppierende Pferd meines Soldaten und wurde schwer verletzt.“
„Ach, dieses unachtsame Ding!“ stieß Hirgon finster hervor. „Ich kann Leute, die so oft krank sind,  nicht brauchen. Sie braucht hier jedenfalls nicht mehr aufzutauchen.“
„Erwartet Ihr etwa, dass ich das als Euer Bote ihr übermittle?“ fragte Faramir erzürnt.
„Äh, nein, doch nicht ihr, Herr Faramir“, stammelte der Alte und wurde ganz verlegen. „Das kann einer meiner Diener machen.“
Er rief einen abgemagerten Mann herbei,  der eingeschüchtert vor Hirgon stehenblieb.
„Mir fällt auf, dass Euer Gesinde nicht besonders gut genährt ist“, fuhr Faramir grimmig fort. „Sollte mir zu Ohren kommen, dass Ihr aus Geldgründen Euere Dienerschaft zu schlecht verköstigt, werdet Ihr mit mir höchstpersönlich Ärger bekommen. Ich weiß, dass Ihr sehr reich seid, Herr Hirgon. Überlegt Euch gut, wie Ihr in Zukunft mit Eueren Untergebenen verfahren werdet, sonst werde ich Euch Euer ganzes Geld abnehmen und unter die Armen der Stadt verteilen.“
Hirgon wurde ganz blass als er das hörte und er verbeugte sich tief vor dem rothaarigen Mann, der groß und erhaben vor ihm stand.
„Ich gelobe Besserung“, krächzte er.
„Das will ich hoffen“, erwiderte Faramir streng und verließ das Haus.

Sein Weg führte ihn zu den Häusern der Heilung. Er wollte sich nach Enedwaiths Zustand erkundigen und so ging er zu Ioreth, der berühmten Heilerin.
„Ihr Bein ist gebrochen“, erzählte die alte Frau besorgt. „Wenn wir Pech haben, wird es vielleicht lahm bleiben.  Außerdem habe ich noch etwas Merkwürdiges bei ihr entdeckt.“
Faramir entging nicht, dass sie nur ungern darüber sprechen wollte, aber er drängte Ioreth trotzdem, ihm alles zu sagen, da er befürchtete,  Hirgon hätte sie misshandelt oder gar Schlimmeres getan.
„Nun, ich entdeckte bei  der jungen Frau die Spuren einer Geburt“, sage Ioreth leise. „Sie scheint vor einigen Monaten ein Kind geboren zu haben. Es gibt da einige typische Narben an ihrem Unterleib.  Sie wies das aber von sich und behauptete, kein Kind zu haben, obwohl ich mir ziemlich sicher bin.“
Faramir konnte an einem solchen Zufall kaum glauben, aber es schien tatsächlich so zu sein, dass Enedwaith als Mutter Hiriels in Betracht kam.  Er suchte die verletzte Frau auf.
Sie lag in einer kleinen Kammer, das gebrochene Bein fest bandagiert. Als Faramir hereinkam, errötete sie schamhaft.
„Oh Herr Faramir!“ murmelte sie schwach. „Ich habe es nicht verdient, dass Ihr mich aufsucht. Es ist doch eigentlich meine Schuld alleine, dass ich vor das Pferd Eueres Gefolgsmannes gelaufen bin.“
„Deswegen komme ich nicht“, sagte Faramir freundlich. „Ich möchte nur wissen, ob Ihr vielleicht die Mutter der kleinen Hiriel seid.“
Enedwaith schwieg betroffen und sah beschämt weg.
„Ihr braucht keine Angst zu haben, Enedwaith“, fuhr Faramir mit sanfter Stimme fort. „Ihr werdet sicher Euere Gründe für dieses Handeln gehabt haben.“
„Ich habe gehört, dass Ihr bei Hirgon, meinem Herrn, wart“, stieß Enedwaith mühsam hervor. „Dann könnt Ihr Euch gut vorstellen,  was er mit mir und dem Kind getan hätte, wenn ich es in seinem Hause zur Welt gebracht hätte. Ich habe die ganze Schwangerschaft verheimlicht  und bin kurz vor der Geburt nach Ithilien gewandert. Es war mein Ziel, das Kind zu Euerem Fürstenhaus zu bringen, da man nur Gutes von Euch spricht.“
Faramirs Miene verdüsterte sich. Sein Zorn auf Hirgon wuchs ins Unermessliche: ein Mann, der  seine Untergebenen zu solch Taten trieb, durfte nicht länger zu der Oberschicht der Stadt zählen und somit diese repräsentieren.

Noch am selben Tag wurde Hirgon festgenommen und seine ganzen Reichtümer wurden sichergestellt.  
Faramir und Aragorn einigten sich darauf, dass Enedwaith und das Gesinde Hirgons dessen ganzes Vermögen bekommen sollten als Entschädigung für die schrecklichen Jahre bei diesem Mann. Hirgon selbst wurde von Faramir höchstpersönlich mit nach Emyn Arnen genommen und mußte den Rest seines Lebens schwere Arbeit auf den Feldern Ithiliens verrichten.
Éowyn tat es sehr leid, die kleine Hiriel wieder hergeben zu müssen,  aber als sie sah, wie die Mutter ihr Kind liebevoll in die Arme schloß,  konnte sie darüber nicht länger gram sein.
Enedwaith hatte soviel Geld erhalten, dass sie für sich und Hiriel ein kleines Häuschen in der Stadt kaufen und ein angenehmes Leben führen konnte.  Schon bald darauf machte ein junger Bäcker Enedwaith den Hof und heiratete sie schließlich. Und so endete die Geschichte des Findelkindes Hiriel glücklich.

ENDE

Rezensionen