Arda Fanfiction

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Fürsorge

von Prillalar

Kapitel 1

„Kümmere dich um deine Schwester.“

Dies waren die letzten Worte, die Éomer von seiner Mutter hörte, ehe sie starb, und die ersten, die er von seinem Onkel hörte, als er das Haus betrat.

Und das tat er auch. Er hatte Éowyns Tränen in ihrer Trauer getrocknet, ihr Brot in ihrem Hunger gespeist, ihr Kraft in ihrer Not gegeben. Sie wollte seine Seite nicht verlassen, um das zu tun, was die Frauen taten, und so schulte er sie auch auf dem Feld, mit Schwert und Schild und Bogen.

„Kümmere dich um mich, Bruder“, würde sie sagen, ihre Hand in seiner, und er konnte ihr nichts verwehren.

Als Éowyn eine erwachsene Frau war, begannen ihr die Augen der Männer zu folgen. Aber immer drehte sie ihren Kopf weg, denn sie brauchte, sagte sie, keinen anderen Mann. Und Éomer würde lächeln, aber traurig, denn er wusste, dass sie sich eines Tages nicht mehr abwenden würde.

Eines Nachts, als der Nordwind schneebedeckt war, kam sie zu ihm und weckte ihn aus seinem Schlaf.

„Mir ist kalt“, sagte Éowyn. „Ich möchte nicht allein sein.“ Sie legte sich neben ihn, ihr Kopf ruhte auf seiner Schulter und ihr ungebundenes Haar fiel über seine Brust.

Ihr Körper streckte sich neben dem von Éomer aus und er legte seine Arme um sie. Sie zitterte und schien dennoch auf Éomer Wärme abzugeben, so dass er dachte, sie hätte Fieber.

„Ich werde den Blutegel holen“, sagte er, aber sie umarmte ihn und wollte ihn nicht gehen lassen.

„Kümmere dich um mich, Bruder“, sagte sie, und legte ihre Arme um seinen Hals und küsste seinen Mund.

Das war falsch, wusste Éomer, ein Bruder lag nicht bei seiner Schwester. Aber ihr Mund war warm und ihre Arme klammerten sich an ihn und er liebte sie mehr als alles andere auf dieser Welt.

Der Geschmack von ihr erfüllte ihn mit Hunger. Er zog sie zu sich heran und streichelte ihr Gesicht und ihre Kehle, küsste die Vertiefung ihres Halses, ihre Schulter, wo ihr Kleid zur Seite gerutscht war.

Sie küsste sein Gesicht immer wieder, seine Wangen über dem Bart, seine Schläfen, die Mundwinkel. Sie lockerte ihr Kleid, nahm seine Hand und hielt sie an ihre Brust.

Éomer studierte ihren Körper, bedacht auf jede Kurve, als wäre er ein Dichter und Éowyn ein Vers, den er schrieb. Er berührte sie und sie keuchte leise. Er wünschte sich, er könnte ihr Gesicht sehen.

„Kümmere dich um mich“, sagte sie noch einmal, und Éomer konnte nicht mehr warten. Er schob ihr Kleid hoch, seine Hände rutschten über ihre muskulösen Oberschenkel. Er drang in sie ein und sie keuchte wieder auf, diesmal unter Schmerzen. Es betrübte ihn, aber sie legte ihre Arme um ihn und küsste ihn, als er sich gegen sie bewegte.

Er brauchte nicht sehr lange, und als er sich zurückzog, legte Éowyn ihr Gesicht an seinen Hals und weinte. Und Éomer weinte auch und befeuchtete seinen Bart mit Tränen, und sie lagen schlaflos in den Armen des anderen bis zum Morgengrauen.

In der nächsten Nacht kam sie wieder zu ihm.

FINIS

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