Arda Fanfiction

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Samweis und der Duft von Erde und Sonne

von Luminella

Wo die Erde erwacht

Der Frühling war ins Auenland zurückgekehrt, sanft und freundlich wie ein alter Freund. Die Luft duftete nach frischer Erde und jungen Blüten, und ein goldener Schimmer lag über den sanften Hügeln von Hobbingen.

Samweis Gamdschie kniete am Rand des Gartens von Beutelsend, tief konzentriert bei der Arbeit. Die Hände waren voller Erde, das Gesicht sonnenwarm, und sein Herz schlug ruhig und zufrieden. Die ersten Erbsen sprossen bereits aus dem Boden, und heute widmete er sich den Sonnenblumen, die später im Jahr wie kleine Sonnen über dem Garten thronen würden.

„Na, das wird was Schönes“, murmelte Sam, während er vorsichtig die Samenkörner in die Erde legte. „Wenn sie gut wachsen, kann man sie noch vom Weg aus sehen.“

Ein leichter Windhauch trug den süßen Duft der Apfelblüten heran, und Sam hielt kurz inne, um tief einzuatmen. Es war einer dieser Tage, an denen alles stimmte – die Erde war warm und weich, die Sonne strahlte freundlich vom Himmel, und irgendwo im Gebüsch zwitscherte ein Fink ein fröhliches Lied.

Sam lächelte, wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und richtete sich ein Stück auf. Von seinem Platz aus konnte er die grüne Tür von Beutelsend sehen, wie sie einladend in den Hügel gebaut war. Hier arbeitete er nun schon seit einigen Jahren, und obwohl es nicht sein eigenes Heim war, fühlte er sich diesem Ort auf ganz eigene Weise verbunden. Er liebte diesen Garten, so wie man einen stillen, treuen Gefährten liebt.

„Ein guter Garten hat Seele“, sagte er leise, mehr zu sich selbst als zu jemand anderem. „Und dieser hier hat sie bestimmt.“

In diesem Moment öffnete sich die Tür von Beutelsend, und Frodo Beutlin trat hinaus. In der Hand hielt er zwei dampfende Tassen Tee.

„Mach doch eine Pause, Sam“, rief er freundlich. „Du arbeitest schon seit Sonnenaufgang.“

Sam stand auf, klopfte sich die Erde von den Knien und ging lächelnd zu ihm hinüber.

„Danke, Herr Frodo. Ein Tässchen kommt jetzt gerade recht.“

Sie setzten sich nebeneinander auf die Gartenbank. Eine Biene summte träge an ihnen vorbei, und ein Sonnenstrahl fiel genau auf die frisch gepflanzte Reihe Sonnenblumenkerne.

„Es wird ein gutes Jahr“, sagte Sam leise, mehr spürend als wissend. „Die Erde ist zufrieden.“

Frodo nickte. „Wenn sie jemandem gehorcht, dann dir, Samweis Gamdschie.“

Und Sam, mit einer dampfenden Tasse Tee in der Hand und dem Duft des Frühlings in der Nase, wusste, dass er genau am richtigen Ort war – dort, wo die Erde unter seinen Händen lebte und das Leben in bunten Farben aus dem Boden spross.

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